Donnerstag 20.12.2012
Amman:

Wir haben keine Lust auf die Sehenswürdigkeiten – es stürmt und das Thermometer zeigt gerade mal 8 Grad. So beschließen wir, zunächst zum Toten Meer zu fahren. Die Fahrt führt in den Abendstunden durch unwirkliches, karges Gebirge auf 900 Höhenmeter und lange erschließt uns nicht, wie wir hier zum Toten Meer kommen sollen. Mit einem Schlag vor uns ein Schild, 13% Gefälle auf 8km, und so stürzt sich die Straße in atemberaubenden Serpentinen hinab. Durch eine pittoreske Landschaft kommen wir zum tiefsten Punkt der Erde.

Das Bedürfnis, uns Amman näher anzusehen, ist nicht sehr ausgeprägt. Das liegt weniger an der Stadt selbst als mehr an dem Umstand, dass eine Mischung aus Nebel und Sand über der Stadt liegt. Eine Temperatur von 7 Grad tut ihr übriges, das Wohlbehagengefühl nicht überschäumen zu lassen. So beschließen wir, noch die etwa 50 km zum Toten Meer zu fahren. Auch, weil wir in einigen Tagen wegen der Visa ja wohl ohnehin wieder in Amman sind.

In diesigem Sandnebel geht es in Richtung Totes Meer. Es sind keine 10km mehr bis nach xxx an der Ostküste des Toten Meers, und wir sind noch immer auf mehr als yyy m Höhe, als sich die Straße in abenteuerlichen Windungen auf einer Strecke von 8 km 900m in die Tiefe stürzt. Am Ende zeigt das GPS 410m unter NN am, wir haben den tiefsten (nicht von Wasser bedeckten) Punkt der Erde erreicht.

Der Gedanke, am Ufer des toten Meers zu übernachten, muss in der Dunkelheit der Realität weichen. Auf der einen Seite der Straße geht es steil hinab zum Meer, auf der anderen Seite schroff wieder den Berg hinauf. Nach einigen Kilometern und in rabenschwarzer Nacht treffen wir auf eine kleine, und auch die einzige Ortschaft im weiteren Umkreis.

Nicht sehr einladend der Ort, aber wir finden einen netten, kleinen Straßengrill mit ebenso nettem Besitzer. 

Traumstrand am Meer gegen ein Ebenes Stück Steinwüste eingetauscht, Dachzelt raus – wir schlafen gut.