Fahrzeuvorbereitung:

“Das Fahrzeug – nicht für deutsche Straßen sondern für die Pisten der Welt”

Fahrwerk:

Das hydraulische Original-Fahrwerk, das sich anheben und absenken lässt,  ist sicher nett auf deutschen Asphaltstraßen. Und staunende Blicke sind garantiert, wenn sich 2.500kg anheben und wieder absenken. Allein der Gedanke, dass sich das Fahrwerk unter der zu erwartenden Belastung einfach mal absenkt und unseren Moby zum Sandpflug umfunktioniert, ist nicht erfrischend. Also raus mit dem Gefummel und OME Fahrwerk eingebaut, mittel, mit verstärkten Torsionsstäben für die Vorderachse. Zusätzlich erhöht sich die Bodenfreiheit um rund 40mm.

Motor:

Der 4,2L Diesel gilt also absolut unkaputtbar. Was ihm allerdings heimtückisch nach dem Leben trachtet, sind die Einspritzdüsen. Allein James Bond hätte seine Freude gehabt – beim Zurückschalten oder unter Volllast ließ sich der nachfolgende Verkehr in einer Diesel-Wolke problemlos abschütteln. Wie zu bei der Laufleistung zu erwarten war, standen alle sechs Einspritzdüsen nicht mehr in der Blüte ihres Lebens.  Sorry, aber ihr dürft nicht mehr mit. Also alle 6 Düsen ausgetauscht – ein Traum !

Tank:

Auch unter widrigsten Bedingungen sollten 1.000 km machbar sein, unter Normalbedingungen sollten 1.300km drin sein. Der Serientank mit knapp 100 Litern ist schon mal eine gute Basis. Unser Moby gehört allerdings nicht gerade zu den Kostverächtern und gönnt sich völlig schamlos schon ohne Geländereifen, Dachträger und Gepäck rund 12-13 Liter / 100km bei sehr moderater Fahrweise. Mit Dachträger und allem Gepäck erreicht er dazu den zweitbesten cw-Wert seiner Klasse – den ersten Platz belegte ein Scheunentor…. Und wenn es dann ins Gelände geht, wird er wahrscheinlich als Ehrenmitglied im Club der apokalyptischen Trinker aufgenommen.  Also muss da etwas passieren. Die idealen Zusatztanks haben ein Volumen von 150-200 Litern. Die erkauft man sich allerdings mit 2.500 Euro und mehr (incl. Einbau) und dem Wegfall des Reserverads unter dem Fahrzeug. Auf das Dach soll das Reserverad aus Platz- und Gewichtsgründen nicht wirklich. Am Heck lässt es sich wegen der Heckklappe nicht anbringen und ich mag die Konstruktion auch nicht –  in Botsuana haben wir bei dieser Konstruktion vor einigen Jahren unser Reserverad von der Piste aufgesammelt – mitsamt der zugehörigen Hecktür…! Was bliebe wäre eine Stahlstoßstange mit Reserveradaufnahme, was allerdings rund 200kg Zusatzgewicht und noch 10 mal so viel Euro gekostet hätte. Was geht also: Dank der freundlichen und professionellen Beratung von Herrn Harry Schiron von Nakatanenga haben wir uns für den Frontrunner Zusatztank mit 65 Litern entschieden. Der passt perfekt zwischen Reserverad und Bodenblech, ohne dass das Reserverad danach tiefer sitzt (sollte man kaum glauben). Und es entfällt die Pumpe für das Umpumpen vom Zusatztank in den Haupttank, da der Zusatztank etwas höher sitzt. Und was nicht da ist, kann auch nicht kaputt gehen -. Damit haben wir im Normalbetrieb  stramm 165 L an Bord. zwei zusätzliche Kanister auf dem Dach, die wir im Normalfall aber leer mitführen, führen dann zu insgesamt  rund 210Litern Dieselvorrat.

Bereifung:

Wir beschließen, aus Platzgründen nur mit einem Reserverad zu fahren. Dafür haben wir spezielles Flickzeug für Geländereifen und einen Ersatzschlauch dabei. In Afrika gilt jeder Reifen als reparabel, so lange wenigstens ein Teil der Karkasse noch  vorhanden ist… Einfache Löcher lassen sich mit dem Flickzeug reparieren. Sollte es einen ganzen Reifen aufschlitzen, so haben wir das Reserverad und falls das selbe Malheur nochmals passiert, lässt sich notfalls auch noch ein Schlauch einziehen. Das muss einfach reichen. Als Bereifung nehmen wir den BF Goodrich Mud Terrain in 285/75 R16. Anwendungsgebiet nach Herstellerangabe: 20% Straße, 80 % OffRoad und erinnert vom Profil her an einen Traktor– sollte also passen.

Schnorchel und Zyklonfilter:

Um unserem Atmungsaktiven 4,2 Liter Turbo Diesel auch bei etwaigen Flussdurchfahrten und Tauchfahrten Luft zu gönnen hat Mobby noch einen Schnorchel bekommen. Auch sonst, vor allem in sandigen Regionen, wird dadurch der Luftfilter stark entlastet, da die Luft auf nicht so sandiger Höhe von knapp 2m eingeatmet wird. Der Zyklonfilter filtert davor auch noch auf sehr effektive Weise einen Großteil Sand aus.

Die Unterkunft:

Zum einen wahrscheinlich aus Gewohnheit und positiven Erfahrungen, zum anderen um noch Platz auf dem Dach zu haben, entscheiden wir uns von vornherein für ein klassisches Dachzelt. Gute Dachzelte, die zum einen Wasserdicht sind, zum anderen aber eine ausreichende Luftzirkulation haben, und Last but not Least im Zweifelsfall auch Platz für drei Personen bieten, haben einen soliden preis von 30-35€/kg. Über ebay finden wir ein fast neues „Roof Lodge“ mit einer Breite von 165 cm, zusätzlichem Vorzelt und verlängerter Leiter in der Nähe von Kassel. Am 05.10. holt Jens das Zelt ab und dies ist auch gleichzeitig die erste Probefahrt mit den neuen Einspritzdüsen und dem OME Fahrwerk (siehe auch Fahrzeug).

Dachträger:

Die Herausforderung lag darin, trotz des leicht nach vorne abfallenden Daches einen möglichst großen Träger zu finden. African Outback, unser eigentliches Objekt der Begierde, war wegen Wechsel des der europäischen Zentralhändlers über mehrere Monate nicht verfügbar. Wir wollten ihn schon deswegen, da es für diesen Träger erhöhte Befestigungsfüße gibt, so dass zwischen träger und Dach genügend Platz für einen Campingtisch und eventuell sogar die Sandbleche gewesen wäre. Aber eben nur wäre … Nach langem Hin- und her entschieden wir uns für den Rhino Rack, der aber natürlich auch nirgends verfügbar war. Aber das Schiff aus Australien mit der nächsten Lieferung war unterwegs. Kurz vor Ende Oktober sind alle Teile da und am Abend des 29.10. fahre ich erwartungsvoll zu Mehari Offroad (tolle Beratung und Service – sehr zu empfehlen!)nach Darmstadt, um den Dachträger zu montieren. Herr Fath und sein Mitarbeiter machen sich auch gleich an die Montage, es ist kalt, beginnt zu regnen, in die Halle können wir gerade nicht hinein – und der Träger passt nicht sauber… . Irgendeinem japanischen Ingenieur war es wohl zuwider, alle Abstände für die Trägeraufnahmen im gleichen Abstand zu halten und so entschloss er sich, genau bei diesem Modell die  Abstände der Bohrungen für die vordere Aufnahme des Trägers 10mm geringer ausfallen zu lassen. Und für diesen Bohrabstand gibt es keine Aufnahmen, grrr. Kurzer Blick ins Buch der Materialkunde, Reißfestigkeit der Schrauben in Längsrichtung > 3.000N,da reichen auch 10 Schrauben ;). Fortsetzung also am nächste Abend, ein paar Änderungen und die Sache sitzt.