29.08.2012

Ich benötige die deutsche Zulassung. Also zum TÜV, sollte ja mit österreichischen Papieren kein Problem sein. Aber es kommt anders.

Der Bullfänger soll weg, obwohl eigentlich original Toyota war es plötzlich nicht mehr original Toyota. Auch die zusätzlichen Fernscheinwerfer stören. Obwohl richtig eingestellt und mit E- Kennzeichen. Und ein Nebelscheinwerfer „sieht“ wohl nicht mehr ausreichend. Hey, seid doch nicht so kleinlich, das Fahrzeug fährt durch Afrika und ich schraube das so wie so alles wieder hin. Hilft alles nichts …

29.08.2012

Alle Teile, die dem TÜV nicht gefallen hatten sind inzwischen abgeschraubt und die Heckklappe wurde ersetzt. Sollte jetzt eigentlich kein Problem sein – denkt man sich so…

Fast alles in Ordnung, nur kann der TÜV mit seinem Messgerät das Drehzahl-Signal für die ASU nicht finden. Keine ASU – kein TÜV. Kein TÜV, keine Zulassung. Ich solle in eine Werkstatt. Grr, ich kann doch nicht mit dem Fahrzeug, das nur eine Zulassung zur Fahrt zu TÜV und Zulassungsstelle hat, jetzt durch die Gegend gurken, um die ASU Bescheinigung zu bekommen. Zum Glück ist zwei Querstraßen weiter Toyota Hartmann. Ich erkläre ihm meine Notlage, er kümmert sich sofort darum, findet sofort das Drehzahlsignal und stellt mir die ASU Bescheinigung aus – Vielen Dank!

Fu… for TÜV. 

20.11.2012

Die Visa für den Sudan sind da, zwingende Voraussetzung für die Beantragung der Transitvisa  für Saudi Arabien. Pässe, Anträge und Unterlagen (Wichtig: neben den üblichen Unterlagen wird ein amtlich beglaubigtes Gesundheitszeugnis mit expliziter HIV-negativ Bescheinigung gefordert) in das nächste Kuvert und ab zur Post.

21.11.2012

Frank Schneider, der unseren Mobby so toll vorbereitet hat, gibt mir in den Abendstunden eine technische Einweisung in die technischen Geheimnisse des Toyota J10 und was im Fehlerfall wie zu beheben ist.

Frank Schneider ist wirklich Klasse. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen bekomme ich an diesem Abend Bauchweh bei dem Gedanken, was so alles ausfallen kann. Und zur Reparatur der meisten Dinge, benötigt man Pygmäen – Hände, um an all die versteckten Schrauben ran zukommen. Der Wechsel eines gerissenen Keilriemens für die Lichtmaschine unterwegs ist eine Aufgabe für jemanden, der Vater und Mutter auf dem Gewissen hat. Da komme ich mit meinen Klodeckel-Händen doch gar nicht ran. Erfreulich ist lediglich, dass u.a. dieser Keilriemen doppelt ausgelegt ist….

25.11.2012

Anruf des Visa-Service, Die Botschaft von Saudi-Arabien benötigt nicht nur die Information, wie wir durch Saudi-Arabien reisen, sondern die gesamte Route ab Deutschland. Nachtigall, ich hör dich tapsen, da gibt es „Banned States“ (Israel und Syrien), und wenn ersichtlich wird, dass wir durch eines dieser Länder fahren, bekommen wir das Visum nicht. Also, genauer Bericht der Route.

01.12.2012

Das letzte Wochenende, um Mobby startklar zu bekommen. Es ist Sch…. Kalt, aber es bleibt nichts anderes, als die letzte Arbeiten Durchzuführen: Letzte Feinheiten an der Elektrik, Zurrösen für die Kisten, Dachkiste. Sandbleche –alles will seinen Platz haben, auch wenn es schneit. Und mit seiner Bauhöhe von rund 2,50 Metern in voll beladenem Zustand passt Mobby in keine Garage mehr. Wir arbeiten bis tief in die Nacht und weiter am nächsten Morgen. Herzlichen Dank an den Erfinder der Standheizung….

02.12.2012

Es ist Sonntag, aber wir müssen Mobby fertig kriegen. Inzwischen sind wir bekannt wie ein bunter Hund – Spaziergänger fragen uns, wo das Fahrzeug hin soll. Nach einer kurzen Erklärung ernten wir die schon bekannte Mischung aus „Das ist ja irre!“ und „Das würde ich auch gerne machen, wenn ich es könnte“.

20.05 Uhr: Mobby ist beladen, alles Wesentliche an Bord. Jens startet zur ersten Etappe nach Hohenkammer bei München. Die nächsten Jahre wird Mobby Kelkheim nicht wiedersehen. 

04.12.2012

Erneuter Anruf bei der Botschaft von Saudi-Arabien. Der Visumantrag ist abgelehnt und ich erfahre, dass über die Erteilung eines Visum nicht im Konsulat in Berlin, sondern in einer eigens dafür eingerichteten Stelle in Riad entschieden wird. Da wir die Informationen nur stückweise einreichten (wir hatten aber  alles eingereicht, was von der Agentur  gefordert war – das war aber nicht ausreichend) wird vermutet, dass wir über Israel oder Syrien reisen wollen. Ich solle aber nochmals alles genau darlegen und so erstelle ich am selben Abend ein umfangreiches Schreiben mit der genauen Route ab Deutschland.

Am Abend beschließen wir Plan B:

Selbst wenn wir das Transit-Visum für Saudi Arabien bekommen, haben wir die Sorge, dass wir dennoch aus welchen Gründen auch immer an der Grenze abgewiesen werden. Um zu vermeiden, dass wir in Jordanien stehen und keine Chance haben, in irgendeine Richtung aus dem Land zu kommen (außer nach Israel und dann zurück nach Europa ) beißen wir in den sehr sauren Apfel. Ich beantrage ein zweites Carnet de Passage, das auch für Ägypten als Alternativroute freigegeben ist. Neben den Kosten für das zusätzliche Carnet müssen 10.000 Euro Kaution für die Gültigkeit des Carnet für Ägypten beim ADAC hinterlegt werden. Die Zeit wird knapp und an dieser Stelle ganz herzlichen Dank an Herrn Werner Wieland vom ADAC in München, der zusicherte, das Carnet sofort  auszustellen, wenn die Unterlagen und die Kaution vorliegen.

06.12.2012

Unser Visumantrag für Saudi-Arabien ist endgültig abgelehnt. Zumindest für eine Ausstellung der Visa in Deutschland. Ein Mitarbeiter des Konsulats des Königreich Saudi Arabien teilt uns aber mit, dass unsere Unterlagen an die Botschaft in Amman (Jordanien) weitergegeben wurden. Da dies ja auf unserer Route liegt, würden wir dann dort unser Visum bekommen. Vorausgesetzt unsere Papiere sind  in Ordnung. Ohne es explizit auszusprechen meinte er damit, dass es keinerlei Hinweise gibt, dass wir durch Syrien (brrrrr) oder Israel gereist sind.